Grauer Star: Nach der Operation –
Schonung und Risiken
Es ist wichtig, dass das Auge nach einem Katarakt-Eingriff geschont wird. Nur so kann eine schnelle und komplikationsfreie Genesung garantiert werden. Wir haben für Sie einige wichtige Verhaltenstipps für die Zeit nach dem Eingriff unten zusammengefasst.
Heilungsphase und endgültiges Sehvermögen
Direkt nach dem Eingriff ist die Sicht meistens etwas verschwommen oder unscharf. Das hat damit zu tun, dass sich die Hornhaut nach dem Eingriff erholen muss. In den darauffolgenden Tagen verbessert sich die Sicht in den meisten Fällen von selbst. Die gesamte Heilungsdauer beträgt je nach Ausprägung der Katarakt etwa 4 bis 6 Wochen. Nach dieser Zeit wird die endgültige Sehstärke erreicht. Es sollte erst nach der kompletten Heilung eine neue Brille vermessen werden. Für die Zwischenzeit kann bei Bedarf eine Übergangsbrille angefertigt werden. Unsere Augenärzt:innen beraten Sie gerne.
Therapie und Nachkontrollen
Nach dem Eingriff kann das Auge gerötet sein, brennen oder jucken. Patient:innen erhalten in den ersten drei Wochen Augentropfen und Augensalben, welche entzündungshemmende und antibiotische Wirkstoffe enthalten. Bei besonders trockenen Augen können zusätzlich Präparate zur Befeuchtung verschrieben werden. Nach dem Eingriff finden drei Kontrolltermine statt. Unsere Optometrist:innen und Ärzt:innen betreuen die Patient:innen bei den Nachkontrollen, die jeweils etwa zwanzig Minuten in Anspruch nehmen. Die erste Nachkontrolle findet bereits einen Tag nach der Operation statt, die zweite Nachkontrolle folgt zwei Wochen nach dem Eingriff und die Abschlusskontrolle findet sechs Wochen nach der Operation statt.
Schonzeit nach der Operation
Damit das operierte Auge schnell und ohne Komplikationen heilen kann, sollte es in den ersten Wochen geschont werden. Folgendes ist dabei zu beachten:
In der ersten Woche muss auf körperliche Aktivitäten wie Joggen und Fitness verzichtet werden.
In den ersten sieben Tagen darf kein Wasser ins Auge geraten und das Auge darf nicht gerieben werden.
Da in einem Schwimmbad oder im See/Fluss das Infektionsrisiko erhöht ist, sollte in den ersten Wochen nach der Operation auf das Baden und Schwimmen verzichtet werden.
Das Auge sollte keinen Reizungen wie UV-Strahlen, Schmutz oder Wind ausgesetzt werden.
Bei Arbeiten, bei denen Partikel ins Auge geraten können, ist äusserste Vorsicht geboten.
Autofahren nach dem Eingriff
Es ist vom Heilungsprozess und von der Sehstärke abhängig, ab wann wieder Auto gefahren werden kann. Weiter ist entscheidend, ob vor dem Eingriff eine Gesichtsfeldeinschränkung vorhanden war oder nicht. Je nachdem müssen nach der Operation nochmals genaue Messungen angestellt werden, um die Gesichtsfeldeinschränkungen besser einzuschätzen. Unsere Spezalist:innen beraten Sie gerne.
Risiken und Probleme
Harmlose Blutergüsse, welche zwar unschön aussehen, aber nach einigen Tagen von alleine abklingen, gehören zu den typischen Komplikationen nach einer Katarakt-Operation. Gelegentlich auftretende Entzündungen werden mit antibiotischen Augentropfen proaktiv behandelt. In äusserst seltenen Fällen kommt es nach einer Katarakt-Operation zu einer Netzhautablösung. Schwarze Flocken, Schatten und Blitzlichter sind mögliche Symptome für eine beginnende Netzhautablösung oder ein Netzhautloch. Bei Verdacht auf eine Netzhautablösung oder ein Netzhautloch sollte sofort eine Augenärztin / ein Augenarzt aufgesucht werden. Meist ist die Wahrnehmung von schwarzen Flocken jedoch harmlos. Diabetiker:innen haben ein leicht erhöhtes Risiko für eine Netzhautschwellung nach der Operation. Eine solche Schwellung äussert sich durch den erneuten Verlust der Sehkraft und kann mit Medikamenten effektiv behandelt werden. Die Sehkraft verbessert sich bei den Betroffenen unmittelbar nach der Behandlung wieder.
Negative Dysphotopsie
In vereinzelten Fällen nehmen Patient:innen nach der Operation am äusseren Rand des Auges Schatten wahr. Diese Schatten stammen normalerweise von der Implantatlinse. Nach einer gewissen Zeit gewöhnt sich das Auge aber daran und die Schatten verschwinden. Im Normalfall ist keine Nachbehandlung notwendig.
Sehen Sie Anzeichen
für einen grauen Star?